Baptisterium

Baptisterium
Bap|tis|te|ri|um 〈n.; -s, -ri|en〉
3. antikes Schwimmbad
[<lat. <grch. baptisterion „Badeplatz“]

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Bap|tis|te|ri|um, das; -s, …ien [kirchenlat. baptisterium < lat. baptisterium = Schwimmbecken < griech. baptiste̅̓rion = Badestube] (christl. Rel., Kunstwiss.):
1. Taufbecken.
2. Taufkirche.

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Baptisterium
 
[griechisch »Badestube«, »Taufzelle« (zu baptízein »eintauchen«, »untertauchen«)] das, -s/...ri |en, Taufkirche, die ursprünglich für die gruppenweise erfolgende Erwachsenentaufe (nach frühchristlichem Ritus durch Untertauchen) als selbstständiger Kultraum errichtet wurde. Das Baptisterium stand frei oder war einer Basilika angebaut (besonders in Syrien), in Nordafrika war es auch in die Krypta verlegt. Das vertiefte Taufbecken (Piscina) lag meist in der Mitte des Raums (in den Taufkirchen des Ostens auch in der Apsis), deshalb wurde als Bautyp der meist überkuppelte Zentralbau bevorzugt (kreisrund oder achteckig). Das Baptisterium konnte einen Säulenumgang und Vorraum haben. Im Frühchristentum konnte die Taufe nur vom Bischof gespendet werden, Baptisterien entstanden so nur an Orten, die Bischofssitz waren, bald auch an Wallfahrtsorten, bei Klöstern und später bei Pfarrkirchen. Italien hielt am Bau von Baptisterien sehr viel länger fest (Florenz, begonnen 1059; Pisa, begonnen 1152; Cremona, um 1167; Parma, begonnen 1196) als der Norden, der, sobald das Untertauchen des Täuflings aufgegeben wurde, den Taufstein in die Kirche aufnahm. Eine Ausnahme bildet die unregelmäßig polygonale Taufkapelle an Sankt Gereon in Köln (um 1227). Im modernen Kirchenbau tritt die kleine selbstständige Taufkapelle wieder auf.
 

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Bap|tis|te|ri|um, das; -s, ...ien [kirchenlat. baptisterium < lat. baptisterium = Schwimmbecken < griech. baptiste̅́rion = Badestube] (christl. Rel., Kunstwiss.): 1. Taufbecken. 2. Taufkirche: Der große Platz mit dem Turm, dem Dom, dem B. (Männerbilder 16).

Universal-Lexikon. 2012.

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